Die größte deutsche Airline Lufthansa und ihre Tochterfirma Eurowings streichen aufgrund von Personalmangel in der Haupturlaubszeit im Juli über 900 Flüge. Diese eklatante Fehlplanung seitens der Airline hat zur Folge, dass vermutlich unzählige Flugreisende, die sich bereits auf ihren ersten richtigen Sommerurlaub seit Jahren gefreut haben, nun sitzen gelassen werden. Claudia Brosche, Rechtsexpertin bei Flightright erklärt, dass diese Probleme absehbar waren und die Lufthansa eigentlich bemüht sein müsste, das Vertrauen der Deutschen zurückzugewinnen, aber so geht das ganz sicher nicht.
„Lufthansa hat es versäumt, ihr Geschäft auf den diesjährigen absehbaren Fluganstieg vorzubereiten. Es scheint fast so, als ob es der Airline wichtiger ist, ihre Shareholder:innen zufriedenzustellen, als sich um genügend Personal und vernünftigen Service zu kümmern, der von einer selbsternannten Premium-Airline eigentlich zu erwarten ist. Es kann nicht sein, dass Passagier:innen, die sich nach über zwei Jahren Pandemie auf ihren Urlaub freuen, unter diesen Problemen zu leiden haben. Die Lufthansa steht in der Pflicht und hatte viele Monate Zeit, ihre Flotte für den Anstieg an Flugreisenden zu vergrößern“, erklärt Brosche.
„Lufthansa annulliert Ihre Flüge mehr als 14 Tage im Voraus und umgeht somit geschickt Entschädigungszahlungen. Flugreisende haben jedoch trotzdem grundsätzlich Anspruch auf einen Ersatzflug oder die Erstattung des Tickets. Bucht sich der oder die Passagier:in ein neues Ticket, dass teurer sein sollte, ist es möglich, sich zusätzlich den Differenzbetrag zwischen altem und neuen Ticket erstatten zu lassen“, so Brosche weiter.