Die Lufthansa und auch die weiteren Airlines der Lufthansa-Group schneiden diesen Sommer auf allen Ebenen schlecht ab und führen auch deshalb das von Flightright erstellte Ranking zu Flugstornierungen im Sommer 2022 mit über 3.600 gestrichenen Flügen deutlich vor Airlines wie easyJet und Ryanair an. Was die Gründe dafür sind und wie Flugreisende ihre Rechte am besten durchsetzen, erklären die Fluggastrechtsexperten von Flightright.
Lufthansa mit beispielloser Stornierungswelle
Die Lufthansa-Group hat in den Sommermonaten Juni und Juli über 3.600 Abflüge aus Deutschland gestrichen. Dabei entfielen 1.769 Flüge auf die Lufthansa, 1.125 Flüge auf die Tochterfirma Eurowings und 726 Flüge auf Lufthansa Cityline. Dahinter folgen mit großem Abstand KLM Cityhopper mit 205 und easyJet mit 128 Annullierungen im Juni und Juli. Ryanair musste hingegen „nur“ 47 Flüge ab Deutschland streichen. „Dass die Lufthansa-Group einsam an der Spitze der stornierten Flüge steht, sagt alles über den aktuellen Zustand der Airline aus. Öffentliche Entschuldigungen, Eingeständnisse zum miserablen Sparkurs von Lufthansa-Chef Spohr und betriebsinterne Streiks kommen einem Armutszeugnis der ehemals deutschen Premium-Airline gleich. Die Leidtragenden sind vor allem die Passagier:innen. Wenn eine selbsternannte Premium-Airline einen Service anbietet, den man eigentlich nur von Low-Cost-Carriern erwartet, dann wird das Ansehen dieser Airline stark beschädigt. Auffällig ist, dass besonders die Low-Cost-Carrier wie easyJet oder Ryanair bei den Stornierungszahlen einigermaßen gut abschneiden. Zahlreiche Lufthansa-Kund:innen hingegen berichten uns seit Monaten von unzähligen Problemen im Zusammenhang mit der Airline. Trotz der Vielzahl an bisherigen stornierten Flügen schafft es die Lufthansa-Group weiterhin nicht, die Lage zu stabilisieren und muss bis Ende August tausende weitere Flüge streichen“, sagt Alexander Weishaupt, Fluggastrechtsexperte bei Flightright. Trotz der vielen stornierten Flüge sind sich viele Flugreisende ihrer Rechte nicht bewusst. So ergab eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov mit 2047 Flugreisenden im Auftrag von Flightright Ende Juni 2022 Folgendes: Etwa zwei Drittel (64 %) der Flugreisenden wissen nicht, dass Ihnen laut EU-Verordnung eine Entschädigung von 250 bis 600 € von der Airline zustehen kann. Das ist unabhängig vom Ticketpreis und gilt bei einer Flugverspätung von mehr als drei Stunden oder einem Flugausfall.
Durchsetzung deutlich höherer Ersatzticketkosten rettet den Urlaub
Sollte der Flug ausfallen, haben Flugreisende grundsätzlich immer einen Anspruch auf wahlweise Ticketrückerstattung oder eine Ersatzbeförderung, die ihnen die Airline anbieten muss. Kommen Passagier:innen mehr als drei Stunden später an ihr Ziel, können sie bis zu 600 Euro an Entschädigung von der Fluggesellschaft verlangen. Wird ihr Flieger direkt gestrichen, können sie ebenfalls einen Anspruch auf eine Entschädigung bis zu 600 Euro haben, wenn die Airline Flugreisende weniger als 14 Tage vor dem Abflug über die Annullierung informiert. Flugreisende werden besonders in diesen Wochen von Airlines wie der Lufthansa häufig im Stich gelassen. Da ihnen bei Stornierungen oftmals nur der Kauf eines deutlich teureren Tickets bleibt, sieht Flightright hier einen Grund zum Handeln: Flightright macht ab sofort die Kosten für den meist teureren, selbst gekauften Ersatzflug geltend. „Wir bieten den Service an, zu dem die Airlines nicht in der Lage sind. Die Situation bei vielen Airlines und Flughäfen ist für Flugreisende im Moment katastrophal. Da Passagier:innen verständlicherweise nicht auf ihren wohlverdienten Urlaub verzichten wollen, kaufen sie sich bei Flugausfällen oft eigenständig ein neues, deutlich teureres Ticket. Mit der Durchsetzung der Kosten des neuen, deutlich teureren Tickets bringen wir die Sicherheit nach einem entspannten Sommerurlaub zurück“, erklärt Jan-Frederik Arnold, Geschäftsführer der Flightright Gruppe. Verbraucher:innen können über flightright.de/ticket einfach den alten und neuen Ticketpreis sowie weitere Falldaten eingeben. Sobald alle Daten und die digital übermittelte Unterschrift vorhanden sind, beginnt Flightright mit der Durchsetzung der Ansprüche.
Disclaimer
Alle Angaben zu den Flugstornierungen basieren auf den uns zur Verfügung stehenden Daten. Die Daten sind verlässlich, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie erfassen die Flugstornierungen einzelner europäischer Airlines für das Jahr 2022.